In England erfunden begeistert heute auch im deutschen Sprachraum
Jung und Alt.
AGILITY setzt eine gute Beziehung zwischen dem Hund und seiner Führerin
oder seinem Führer voraus. Ist diese vorhanden, kommt es zu jenem
attraktiven Kontaktspiel zwischen Mensch und Hund, das AGILITY so beliebt
macht. Freude und Spaß mit dem Hund, dies zeichnet diese noch
relativ junge, aber bereits weltbekannte Hundesportart aus.
AGILITY
ist als Hundesport erdacht worden, der Mensch und Hund Gelegenheit zu
gemeinsamer, fröhlicher Betätigung bieten soll. Aktiv sein
mit dem Hund heißt, sich mit ihm zu befassen und auf ihn einzugehen.
Der Hund soll auf spielerischer Art und Weise den AGILITY-Sport lernen
und mit Freude das tun, was von ihm verlangt wird. AGILITY hat sich
in den letzten Jahren rasant entwickelt und ist die fröhliche Hundesportart
für Jung und Alt. Sie eignet sich für fast jeden Hund.
AGILITY
- Entstehung
Es
begann 1978 in England als man im Organisationskomitee der Crufts (größte
Hundeausstellung der Welt) darüber diskutierte, ob dem Publikum
nicht etwas Neues, Attraktives im Animationsprogramm angeboten werden
könne. Die Aufgabe, sich etwas einfallen zu lassen, wurde John
Varley als reitsportbegeistertes Komiteemitglied übertragen. Er
hatte die Idee, eine Anlage herzurichten, wo die Hunde analog dem Pferdespringsport
einen Parcours zu absolvieren hätten. Mit Peter Meanwell, einem
bekannten englischen Hundeausbilder, entwarf er hundegerechte Hindernisse,
worauf einige Hunde trainiert wurden. So konnte AGILITY damals zum ersten
Mal vor Publikum vorgestellt werden und wurde auf Anhieb erfolgreich.
Da die Schutzdienstarbeiten in England nur den Diensthunden vorbehalten
sind, wurde AGILITY, auch wenn es damals noch nicht anspruchsvoll war,
sofort als neue Disziplin des Hundesports angenommen. AGILITY -Clubs
schossen wie Pilze aus dem Boden. Eigentlicher Promotor von AGILITY
auf dem europäischen Festland war Frankreich, welches den erzieherischen
Wert dieses damals neuen Hundesports bald erkannte und sich dafür
engagierte. Noch 1988 erarbeitete die Société Centrale
Canine unter Jean-Paul Petididier ein AGILITY -Reglement, welches bereits
1990 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI)
unterzeichnet und ab Januar 1991 für alle dieser Organisation angeschlossenen
Länder rechtsgültig wurde. Mittlerweile hat sich AGILITY nicht
nur auf dem europäischen Festland etabliert, sondern sich auch
weltweit schlagartig ausgebreitet.
AGILITY
- Voraussetzung
Der
Hund muss gesund sein. Wir empfehlen jedem Hundebesitzer, der regelmäßig
mit seinem Hund AGILITY betreibt, eine Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule und den Gelenken.
AGILITY
- Parcours
Das
Gelände für den Parcours ist 20 x 40m, innerhalb diesem Gelände
werden ca. 20 Hindernisse (z.B. Sprünge, Tunnel, Wippe, Reifen,
Schrägwand, Laufsteg, Slalom, Tisch..) aufgestellt. Zur Aufstellung
der Hindernisse gibt es nur bestimmte Abstandsreglungen, die
Reihenfolge ist dem jeweiligen Richter überlassen. Es wird die
Zeit gemessen die der Hund vom Start bis zum Ziel benötigt.
Der
Hundeführer führt seinen Hund links oder rechts je nach Parcoursverlauf,
mittels Hör- und Sichtzeichen, in der vorgegebenen Reihenfolge,
möglichst schnell und fehlerfrei durch den Parcours, ein Berühren
des Hundes ist nicht erlaubt. Grundsätzlich läuft der Hund
ohne Leine und ohne Halsband. Lediglich beim Anlernen einiger Hindernisse
wird manchmal mit der Leine gearbeitet.
Bei
einigen Hindernissen gibt es Vorgaben wie das Hindernis zu nehmen ist.
Zum Beispiel muss der Hund beim Slalom die 12 Stangen so absolvieren,
dass er in den Slalom so eintritt, dass die erste Stange links vom Hund
ist, egal auf welcher Seite der Hundeführer läuft und von
welcher Seite der Hund kommt. Ein weiteres Hindernis ist der Tisch, auf
dem der Hund einige Sekunden in welcher Stellung (Sitz, Platz usw.)
auch immer verweilen muss. Weiterhin gibt es Kontaktzonenhindernisse
(Wippe, Schrägwand, Laufsteg), bei denen ein Teil des Auf- und
Abgangs mit einer anderen Farbe gekennzeichnet ist. Diese Kontaktzonen
muss der Hund mit mindestens einer Pfote jeweils beim Auf- und Abgang
berühren, also darüber laufen. Bei einem sehr schnellen Hund
ein schwieriges Unterfangen, weil Springen und über die
Hindernisse "fliegen" doch auch Spaß macht. Sauberes Erlernen
der Hindernisse (Kontaktzonen) ist für den Hund von Anfang an
notwendig!
AGILITY - Turnier
Eine
Vorraussetzung zur Turnierteilnahme ist eine bestandene Begleithundeprüfung
(BH-A).
100 Teams der verschiedenen Leistungsklassen darf ein Richter bewerten,
mehr Starter an einem Turnier sind keine Seltenheit. Es versteht sich
von selbst, dass der Hund einen guten Grundgehorsam hat. Die angereisten
Teams und die Zuschauer platzieren sich den ganzen Tag unmittelbar um
den Parcours herum, um möglichst nah am Geschehen zu sein. Das
AGILITY-Turnier bietet einen hohen Show-Wert, auch ohne AGILITY-Kenntnisse.
Turniere finden meist an den Wochenenden statt. Der Hund muss mindestens
18 Monate alt sein um starten zu können.
Bis
einschließlich Deutsche Meisterschaften (DM) dürfen auch
Mischlinge starten.
Zur Weltmeisterschaft (WM) sind nur Rassehunde zugelassen. Sich bis
dorthin zu
qualifizieren, muss man aber erst einmal schaffen. Somit sollten wir
an dieser Stelle nicht darüber diskutieren. Bis einschließlich
zu einer DM kann sich also jeder frei entfalten, egal
ob mit Ahnentafel oder ohne.
Die
einzelnen Leistungsklassen im AGILITY sind A1, A2, A3
und Seniorenklasse, je höher die Leistungsklasse umso schnellere
Laufzeiten werden verlangt.
Um sich bei Wettkämpfen zu qualifizieren, müssen bestimmte Anforderungen
erfüllt werden. Ein Beispiel: Um von A1 nach A2 zu wechseln, müssen
folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
1.
drei fehlerfreie Platzierungen der Klasse A1 auf den Plätzen 1,2,3
2. fünf fehlerfreie vorzügliche Ergebnisse ohne Platzierung in
der Klasse A1.
Die
Platzierungen müssen innerhalb von VDH-geschützten Prüfungen
unter mindestens zwei verschiedenen VDH-AGILITY-Richtern abgelegt werden.
Und trotzdem macht es sehr viel Spaß! Es steht jedes mal ein anderer
Parcours, will heißen, die Reihenfolge der Hindernisse ist immer
anders. Der Parcours wird vom Richter am Tag des Wettkampfs gebaut,
und nach der Freigabe kann er ca. 5-8 Minuten von den gesamten Startern
einer Klasse ohne Hund abgelaufen werden. In dieser Zeit muss man
sich die Reihenfolge und schwierige Details einprägen, eventuelle
Wechsel von Linksführen auf Rechtsführen etc.
Die
Höhe der Hindernisse richtet sich nach der Körperhöhe
des Hundes. Es wird in drei Größenklassen eingeteilt.
Small S (Mini) kleiner als 35cm Widerristhöhe
Medium M (Midi) ab 35cm und kleiner als 43cm Widerristhöhe
Large L (Maxi) ab 43cm Widerristhöhe
Jedes
Team startet an einem Turniertag in einem A Lauf und im Jumping. Beim
Jumping wird ein Parcours ohne Kontaktzonen-Hindernisse aufgestellt.
In
der Seniorenklasse dürfen Hunde ab dem 6. Lebensjahr starten. Aus
dieser Klasse kann man nicht mehr zurück in eine andere Leistungsklasse.
In der Seniorenklasse wird zum Beispiel im Interesse unserer Hunde die
Sprunghöhe reduziert und auch kein Slalom und Reifen im Parcours aufgestellt.
AGILITY
- Allgemein
Abschließend
bleibt zu erwähnen, dass AGILITY nicht nur ein Wettkampfsport ist.
Die Teamarbeit, der Beziehungsaufbau sowie das harmonische Zusammenleben
zwischen Hund und Mensch wird oft viel zu selten erwähnt. Ein ausgebildeter
AGILITY-Hund hat gelernt auf die Körpersprache seiner Führerin
/ Führers sofort zu reagieren. Oft genügt ein Blick, ein Wink
mit der Hand, oder eine kleine Körperdrehung und der Hund versteht,
in welche Richtung man gehen will. AGILITY-Hunde laufen ohne Meideverhalten
problemlos rechts und links vom Führer in allen möglichen
Situationen des täglichen Lebens, z.B. am Fahrrad oder bei einem
notwendigen Seitenwechsel wegen eines heranfahrenden Autos etc. Mensch
und Hund werden wirklich ein Team. Der Hund lernt vom Menschen und auch
wir lernen unseren Hund besser zu verstehen. Nicht für jeden Hund
ist jede Trainingsmethode ideal. Ängstliche Hunde entwickeln mit
Geduld, Einfühlungsvermögen und dem richtigen Training wieder
mehr Selbstbewusstsein. Die Hunde arbeiten mit Freude und ohne Zwang.
Sie lernen ein gutes Sozialverhalten in einer Gruppe.
AGILITY
- Seid Ihr bereit ?
Ausser guter Laune und dem Wunsch nach einer aktiven Freizeitgestaltung mit dem Partner Hund,
setzen wir in den einzelnen Gruppen folgende Grundlagen voraus:
Anfänger 1: Guter Grundgehorsam, gefestigte Bindung.
Anfänger 2: Kennen aller Geräte, kurze Sequenzen, einfache Wechsel.
Fortgeschrittene: Können aller Geräte, einfache Parcours, kennen aller Wechsel.
Turniergruppe: BH Prüfung oder die Bereitschaft diese abzulegen,
beherrschen aller Geräte, sichere Wechsel, komplette Parcours.
Selbstverständlich können in allen Gruppen nur gesunde Hunde teilnehmen.
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