29.05.2007
Die Post geht ab, dass die Schlappohren fliegen
Starkenburger Echo
 
 
Club der Hundefreunde: Rekordbeteiligung beim dritten Heppenheimer Hunderennen – Spaß steht im Vordergrund

HEPPENHEIM. Das hätten die Gastgeber wahrlich nicht mehr erwartet: Am Pfingstsonntagvormittag, als sich die etwa dreißig Helfer vom Club der Hundefreunde anschickten, der Anlage am Ratsäckerweg den letzten Schliff zu verpassen für das „3. Hepprumer Hunderennen für jedermann“, goss es noch in Strömen. Cheforganisatorin Annika Wagner, Zweiter Vorsitzender Klaus Spahn und Beisitzer Jürgen Horschler waren sich zu dem Zeitpunkt einig: man rechnete allenfalls mit einer Art „Vereinsmeisterschaft“, sprich drei bis vier Dutzend Teilnehmer aus den eigenen Reihen.

Dann kam die Sonne, und mit ihr 141 Starter aus Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, von Worms bis Weiterstadt und Schriesheim: Rekordbesuch – und der verlangte den Organisatoren alles ab, Improvisationsgeschick inbegriffen.

Zusätzliche Startnummern wurden hergestellt, Grillmeister, Kaffeemaschinenbediener und Tombolalosverkäufer forcierten das Tempo ebenso wie Christoph Horschler am Computer und Vater Jürgen Horschler, der als Sprecher die Starter mit ihren Tieren – eingeteilt in Welpen, kleine Hunde, große Hunde, Senioren und Windhunde – zügig zum ersten Durchgang aufrief. Und als der sich trotzdem erst nach über zwei Stunden dem Ende näherte, verzichteten Veranstalter wie Teilnehmer einvernehmlich auf einen zweiten Durchgang. Schließlich sollte der Spaß im Vordergrund stehen , und den hatten vor allem die Vierbeiner. Rottweiler, Retriever, Border Collies, Australian Sheperds, ungarische Hirtenhunde, Boxer und Beagles waren zu sehen, ließen sich von Frauchen und Herrchen zum Start führen und konnten das Kommando zum Loslaufen kaum erwarten. Frauchen und Herrchen im Ziel schwenkten Lieblingsspielzeug und Leckerli, die „Hundebändiger“ Klaus Spahn und Josef Reger gaben die Tiere frei, und ab ging die Post, dass die Schlappohren flogen und die Läufe kaum den Boden berührten. Kurzbeiner wie Malteser, chinesische Schopfhunde oder Shi Tzus standen den Großen übrigens nicht nach. Der kleinste Champion, Chihuahua Fips, zwei Hände voll Hund, aber stolz wie ein Spanier, brachte sogar die Lichtschranke der Messanlage an ihre Grenzen: Erst beim dritten Versuch, den der tapfere kleine Kämpe unter dem Beifall der Zuschauer ebenso unverdrossen anging wie seinen ersten Lauf, registrierte die Elektronik das Fellbündel, und die Kampfrichter Rena Leitwein und Robert Wagner gaben Entwarnung.

Vor allem für die zehn Welpen wie Fips war so ein Hunderennen sichtlich eine aufregende Erfahrung: So manche Ehrenrunde wurde gedreht auf den 30 Metern, die die Babys zurückzulegen hatten (die Großen absolvierten 50 Meter), und während Schopfhund Pelle losflitzte wie ein Wiesel, hockte sich Border Charlie am Start erst mal auf den Hosenboden und überdachte Kosten und Nutzen, bevor er sich in langen Sprüngen auf den Weg machte: Hund zeigt Persönlichkeit, und die Veranstaltung erwies sich als schöne Werbung für „Dogging“, den Sport im Mensch-Tier-Gespann. Zumal es als Belohnung neben Pokalen für den jeweils Schnellsten jeder Starterklasse für alle Teilnehmer Überraschungstüten gab – und da steckte dann drin, was den Hunden gefiel.

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